Webflow vs. WordPress – Welches CMS nutzen für deine Coaching Website?
Bei der Erstellung einer Website ist eine der wichtigsten Fragen, welches CMS man verwenden sollte. In diesem Blogartikel möchte ich zwei Content Management Systeme, Webflow und WordPress, die ich in der Vergangenheit häufig verwendet habe aus der Anwendersicht vergleichen. Also aus der Sicht, die der durchschnittliche Coach, Trainer, oder Unternehmer hat, der seine Website nicht selbst erstellt, sondern diese nur warten, bzw. die Inhalte verwalten möchte.
1. Inhalte verändern/Nutzerfreundlichkeit
2. Wartungsaufwand
3. Sicherheit
4. Zukunftsträchtigkeit
5. Flexibilität
6. Kosten
Was ist überhaupt ein CMS?
Bevor wir aber mit dem Vergleich starten, klären wir vielleicht nochmal die Frage was ein CMS, oder Content Management System ist.
Ein CMS ist eine Software, die zum Verwalten der Inhalte deiner Website dient. Über dieses CMS änderst du Bilder, Texte, Blogeinträge und noch mehr. Je nach Umfang des CMS können aber auch noch Funktionen, wie die Verwaltung eines Onlineshops, oder einer Membership-Seite, dazukommen.
Der Vergleich
Grundlegende Informationen
Für etwas mehr Kontext, hier noch ein paar Informationen zu den CMS.
WordPress
WordPress ist das bekannteste und meistgenutzte CMS der Welt. Knapp ein Drittel aller Websites nutzen WordPress. Ursprünglich als Blogplattform gestartet, ist WordPress mittlerweile zu einem flexiblen Powerhouse geworden, mit dem man grundsätzlich jede Art von Website umsetzen kann. Der Hauptgrund dafür ist: WordPress ist open source. Das heißt der Code ist öffentlich zugänglich und wird von der Community weiterentwickelt. Dadurch hat sich eine riesige Entwicklercommunity entwickelt, die Plugins und anderen Erweiterungen erstellen, die die Funktionalität erweitern. WordPress muss man selbst hosten, oder auf einen Hosting-Dienst zurückgreifen. (Wenn du nicht weißt, was Hosting bedeutet, hab ich hier einen Artikel, der das erklärt). Das macht das Aufsetzen etwas umständlicher, aber du hast die Flexibilität, dass du jederzeit deine Seite auf einen anderen Anbieter umsiedeln kannst.
Webflow
Webflow ist im Vergleich zu WordPress „One of the new kids on the block”. Dieses ist closed source, also wird von einem Unternehmen weiterentwickelt. Es bietet aber viele Funktionen, die WordPress ohne Plugins nicht "out-of-the-box" zur Verfügung stellt. Durch die hohe Nutzerfreundlichkeit, regelmäßiges Umsetzen der Vorschläge der Kunden, und einzigartigen Features konnte Webflow sich mit der Zeit eine sehr loyale Community von Designer, Unternehmern und Programmierern aufbauen, die stetig wächst.
Inhalte verändern/Nutzerfreundlichkeit
Starten wir mit dem vermutlich wichtigsten Bereich. Der Nutzerfreundlichkeit. Der kann etwas schwer zu vergleichen sein, weil dieser oft sehr subjektiv erlebt wird und von den installierten Plugins bei WordPress abhängig ist.
Ich habe aber eine relativ starke, subjektive Meinung in dem Bereich, die auf meiner eigenen Erfahrung, Feedback von Kunden und einem Investment von viel Zeit und mehreren hundert Euro entstanden ist. Und die ist, dass Webflow hier ein klarer Gewinner ist.
Wenn man die Standard-Version von WordPress und Webflow miteinander vergleicht, ist es für mich sehr offensichtlich, dass es für einen ungeübten Nutzer um einiges komplizierter sein kann Inhalte bei WordPress zu verändern. Außerdem passiert es leichter, dass Nutzer, die nur Inhalte verändern wollen, aus versehen Dinge umstellen, die zu Problemen in der Website führen.
Und selbst wenn man WordPress mit vielen, teuren Plugins ausstattet habe ich es nur schwer geschafft an die Nutzerfreundlichkeit von Webflow für den Endanwender heranzukommen.
Ich habe sogar ein Video dazu gemacht, um zu zeigen wie einfach es wirklich ist Inhalte zu verändern. Wenn dich das interessiert, schau dir das Video an:
Also ist meine Empfehlung:
Wenn dieser Punkt dein Hauptpunkt ist und dich die anderen Vergleiche nicht interessieren, kannst du hier zum Lesen aufhören und dir eine Webflow Seite erstellen.
Wartungsaufwand
Bei den meisten Websites fällt hier und da ein Wartungsaufwand an. Darunter fallen Softwareupdates, oder Inhaltsaktualisierungen.
Bei Webflow wird ein Großteil dieser Arbeiten für dich erledigt. Das Unternehmen hinter Webflow aktualisiert nämlich regelmäßig ihre Software, wodurch deine Website immer auf dem neuesten Stand ist.
Bei WordPress musst du dich selbst darum kümmern, wenn du nicht einen externen Dienst damit beauftragst. Und das kann manchmal mühsam sein, vor allem wenn die WordPress Seite viele Plugins verwendet.
Diese Plugins werden nämlich von dritten Entwicklern erstellt und geupdatet. Jetzt kann es sein, dass WordPress schon auf eine neue Version geupdatet hat, der Entwickler des Plugins sein Plugin noch nicht mit der neuen Version kompatibel gemacht hat. Die Folge: Das Plugin funktioniert nicht und beeinflusst eventuell die ganze Seite negativ.
Außerdem ist es erfahrungsgemäß ein Problem, dass Websitebetreiber ihre Websites einfach nicht aktualisieren, was ein Sicherheitsrisiko darstellt.
Diese Risiken kann man zwar alle abschwächen, indem man automatische Updates aktiviert, nur bekannte Plugins und möglichst wenig externe Software verwendet. Die Risiken, dass aber ein Teil der Website veraltet wird oder kaputt geht und damit die Website im schlimmsten Fall vom Netz nimmt oder unbenutzbar macht besteht aber immer.
Und in meiner Erfahrung ist dieses Risiko groß genug, dass ich es schon häufiger gehabt habe, dass eine Website aus dem nichts aufhört zu funktionieren, weil der Entwickler oder Betreiber etwas falsch aufgesetzt hat.
Zusammengefasst auch hier geht der Punkt definitiv an Webflow.
Sicherheit
Webflow wird laufend von dem dahinterstehenden Unternehmen aktualisiert und auf Sicherheitslücken und Risiken untersucht. Das Wohlergehen des Unternehmens ist zu großen Teilen davon abhängig, dass Webflow Seiten nicht einfach in Stücke gehackt werden, oder Opfer von Angriffen werden. Dementsprechend ist Sicherheit eine hohe Priorität bei Webflow und Webflow ist relativsicher. Sie haben sogar einen eigenen Artikel auf deren Website veröffentlicht, der eindrucksvoll zeigt, wie viele Maßnahmen sie setzen, um die Sicherheit ihrer Kundenwebsites zu gewährleisten. Wen das interessiert kann das hier nachlesen.
Allerdings – sollte eine Sicherheitslücke bei Webflow auftreten kannst du als Nutzer nicht viel machen.
WordPress hat eine riesige Community an Entwicklern, die regelmäßig Sicherheitslücken schließen. Einige Unternehmen haben sich darauf spezialisiert Erweiterungen zu verkaufen, die WordPress noch sicherer machen. Sollte eine Sicherheitslücke bestehen ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie jemand findet und vielleicht schließt. Und du als Nutzer könntest auch einfach zu einem anderen Sicherheitsplugin wechseln, dass das Problem wieder behebt.
Auf dem Hintergrund betrachtet, dass aber der durchschnittliche Nutzer sich weder mit Sicherheitslücken auseinandersetzt noch Sicherheitsplugins vergleicht und aufgrund der Tatsache, dass beide Varianten, vor allem wenn sie halbwegs professionell aufgesetzt werden, sehr sicher sind, würde ich hier ein unentschieden festlegen.
Wenn du eine WordPress Seite haben möchtest, soll dein Entwickler die Website richtig aufsetzen. Bonuspoints, wenn du ein Sicherheitsplugin verwendest. Wenn du regelmäßig deine Seite aktualisierst und vernünftige Zugangsdaten verwendest bist du relativ sicher.
Wenn du eine Webflow Seite haben möchtest, achte darauf ebenfalls vernünftige Zugangsdaten zu verwenden.
Flexibilität
Durch die Unmenge an Plugins und Erweiterungen kann man, wenn man möchte, so gut wie jede Website umsetzten. Speziell, aber komplexere Plugins kosten oft monatlich viel Geld. Wenn das aber nicht, die höchste Priorität ist und man maximale Flexibilität möchte, dann ist WordPress ein echter No-Brainer.
Webflow bringt von Haus aus schon viele Funktionen mit. Funktionen, die bei WordPress nur mit externen Erweiterungen möglich sind, wie zum Beispiel:
- Formulare
- Membership-Seiten
- Onlineshops
- Animationen
- 3D Objekte
- Einfaches Verwalten der Inhalte
Webflow hat auch noch eine Möglichkeit externe Erweiterungen zu verwenden. Diese heißen Webflow Apps und den Plugins von WordPress sehr ähnlich. Allerdings selbst mit all dem hat man mit WordPress definitiv mehr Freiheit.
Wenn dich der Funktionsumfang von Webflow noch genauer interessiert, habe ich hier einen passenden Artikel für dich.
Zukunftsträchtigkeit
Mit Zukunftsträchtigkeit meine ich wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass du deine Website auch noch in den nächsten Jahren weiter verwenden kannst, ohne zu fürchten, dass die dahinterliegenden Technologien nicht mehrweiterentwickelt, oder abgesetzt werden.
Wenn das deine höchste Priorität ist, mach dir eine WordPress Seite mit wenigen oder ohne Plugins. WordPress ist der Platzhirsch auf dem CMS-Markt. Diesen zu verdrängen ist Stand jetzt sehr unwahrscheinlich aufgrund der Flexibilität, Open Source Community und des hohen Marktanteils.
Ein Nachteil bei WordPress ist, dass die Plugins natürlich auch fortgeführt werden müssen, wenn man aber auf sehr bekannte Plugins setzt ist das Risiko ebenfalls sehr gering.
Bei Webflow hat man einen "Point of Failure", also eine Schwachstelle. Das Unternehmen dahinter. Wenn dieses aufhört zu existieren, kann man relativ wenig machen. Die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert ist aber sehr gering. Im Jahr 2023 hat Webflow 128 Millionen US-Dollar Umsatz gemacht.
Ich bin mir sehr sicher, dass Webflow gekommen ist, um am Markt zu bleiben und auch in den nächsten Jahren nicht vom Markt verdrängt wird. Aber die Sicherheit, die man bei WordPress Seiten hat (vor allem wenn man kaum Plugins verwendet) erreicht man nicht. Heißt das Webflow ist nicht zukunftsträchtig? Nein, aber den Punkt gebe ich trotzdem an WordPress.
Kosten
WordPress kann sehr günstig sein. Manche Hosting Plänestarten bei 3€ pro Monat. Und sollte dein derzeitiger Anbieter seine Preise stark ansteigen lassen, kann man zu einem billigeren Konkurrenten wechseln. Erfahrungsgemäß kostet ein vernünftiger Hosting Plan zwischen 5 und 15€ im Monat.
Webflow kostet, je nachdem welche Funktionen man haben möchte und in welchen Abständen man Zahlen möchte (monatlich oder jährlich) zwischen14$/Monat + Steuern und 49$/Monat + Steuern. Der Plan, den ich in meinen Projekten am häufigsten verwende, kostet 29$ monatlich + Steuern, wenn man monatlich bezahlt und 23$ + Steuern monatlich, wenn man jährlich bezahlt.
Außerdem kann man relativ wenig machen, wenn Webflow die Preise anhebt.
Eine Sache muss man Webflow allerdings bei dem Preis für Hosting zugutehalten. Ihr Hosting ist meiner Meinung nach das technische Wunschlos-Sorglos-Paket. Die Infrastruktur stellt Amazon Web Services, welche auch Unternehmen wie Netflix, oder Amazon verwenden, zur Verfügung. Das hat eine extrem hohe Stabilität zur Folge. Weiters haben sie ein CDN, eine technische Komponente, welche Ladezeiten drastisch reduziert und so zu besseren SEO Ranking führt. Und es schützt aktiv gegen Attacken wie DDoS, gegen welche man sich schwer alleine verteidigen kann.
Zu den Hosting Kosten bei WordPress kommen aber auch noch Kosten durch Plugins. Diese können auch oft sehr hoch werden, wodurch Webflow wieder günstiger aussteigt, weil Webflow die Funktionen schon out of the Box anbietet, ohne einen Aufpreis.
Da diese Plugins aber optional sind, gebe ich den Punkt an WordPress.
Zusammengefasst
Das war jetzt vermutlich viel Info. Mein Fazit ist schnell zusammengefasst folgendes:
Wenn du dich nicht um deine Website kümmern möchtest, eine möglichst einfache Benutzung haben möchtest und dir der Preis von 23$ + Steuern monatlich nicht so viel ausmacht, wähle Webflow.
Wenn dir Flexibilität wichtig ist und du kein Problem damit hast dich etwas einzuarbeiten und dich mit etwas nicht allzu komplizierter Technik auseinanderzusetzen, wähle WordPress.
Wenn Preis deine Hauptpriorität ist, wähle WordPress.
Ich persönlich verwende für meine Projekte immer unterschiedliche Technologien. Für meine Geschäftswebsite verwende ich Webflow, weil es einfach funktioniert und stabil läuft. Für kleine Nebenprojekte, bei denen ich nicht allzu viel Geld ausgeben möchte, verwende ich WordPress. Und für manche Projekte bei denen ich wirklich 100%ige Freiheit haben möchte, programmiere ich selbst eine Lösung.
Ich hoffe dir hat dieser Artikel gefallen. Wenn du noch Hilfe bei deinem Marketing benötigst, dann zögere nicht mich anzuschreiben, oder vereinbare ein unverbindliches Erstgespräch.
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